Die fünfte Stufe der Evolution


WEGOFIVE – Was soll das heißen und warum gibt es uns?

Wirtschaft und Gesellschaft verändern sich rasant. Das wissen wir. Aber die eigentlich interessante Frage ist dabei doch: Wohin?

 

Die exakte Antwort wissen wir auch nicht. Das ist auch nicht schlimm. Denn kein Mensch kann sie wissen. Oder wusste irgendjemand wirklich bei der Erfindung des elektrischen Stroms, was für Geräte, Unternehmen, Produkte und Geschäftsmodelle dadurch möglich werden würden? Hat irgend jemand zur Zeit der Erfindung des Internetprotokolls absehen oder gar wissen können, was 10, 20 oder 30 Jahre später daraus alles entstehen würde? Wer immer also heute behauptet, ob Person oder Unternehmen, die Möglichkeiten, konkreten Potenziale und die besten Strategien der Zukunft schon zu kennen, sollte vielleicht lieber in einem Zelt auf dem Jahrmarkt vor einer Glaskugel und Kartenspielen sitzen.

 

Wir können aber etwas anderes tun. Und zwar: Die aktuelle Situation beschreiben und daraus Rückschlüsse, Herangehensweisen und Methoden ableiten, den besten Weg in die Zukunft zu finden. … und diese Zukunft dadurch eben selbst mitzugestalten. Schon der Schriftsteller und Philosoph André Malraux wusste „Wer die Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern“.

Entwicklung von Wirtschaft und Arbeitswelt – Die Kooperation von Mensch & Maschine

Ökonomisch betrachtet befinden wir uns an der Schwelle zur fünften Stufe der Entwicklung in Wirtschaft und Arbeitswelt:

 

  1. Industrielle Maschinisierung,
  2. Elektrifizierung,
  3. Mobilisierung (Autos, Flugzeuge, etc.),
  4. Digitalisierung,
  5. Autonomisierung von Maschinen und Systemen und eine neue Art der Kooperation von Mensch und Maschine

Entwicklung der Zivilisationen zur “Super Smart Society”

Auch in einer anderen (Zeit-)Perspektive befinden wir uns auf dem Weg zur 5. Stufe der Zivilisation. Diese wird als „Super Smart Society“ bezeichnet.

 

  1. Die erste Stufe der Jäger und Sammler Gesellschaften zeichnete sich durch eine natürliche und symbiotische Koexistenz mit der Natur in Flora und Fauna aus.
  2. Die zweite Stufe der Agrargesellschaften zeichnete sich aus durch die immer ausgeklügeltere Entwicklung von Bewässerungs- und Bewirtschaftungssystemen. Die Folge davon war die Etablierung von festen Siedlungs- und Lebensstrukturen.
  3. Die dritte Stufe der Industriellen Gesellschaften wurde initiiert durch die Erfindung der Dampfmaschine und der Elektrizität. Die Folgen waren Mobilisierung durch Schiff und Bahn, später Automobile, und die industrielle Massenproduktion mit weitreichenden Konsequenzen für Märkte, Unternehmen und Menschen.
  4. Die vierte Stufe der Informationsgesellschaften begann mit dem Siegeszug von Computern im professionellen wie im privaten Umfeld, setzte sich fort mit der Digitalisierung über das Internet und der Mobilisierung von Datenaustausch und Business über Telekommunikation, Internet of Things und Big Data. Die Veränderungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung werden auch als Information Industry Orientated Reform bezeichnet, oder – wie wir es aus dem normalen Sprachgebrauch kennen – als Digitale Transformation.
  5. Die fünfte Stufe, an deren Schwelle wir nun stehen, ist die sogenannte Super Smart Society. Hier wird es darum gehen, das volle Potenzial von Mensch und digitaler Maschine in einer neuen symbiotischen Koexistenz und Kooperation zu realisieren. Das kann und wird gelingen, wenn Menschen und „intelligente Maschinen“ auch „richtig“ zusammen arbeiten. Hier geht es also um die Human Orientated Reform.

 

Mittlerweile gibt es eine imposante Anzahl an Praxisbeispielen und Best Cases über den Einsatz dieser neuen Technologien, sei es noch in der Versuchs- oder Beta-Phase oder bereits im alltäglichen Business Einsatz.

 

Was diese neuen „super-smarten“ Technologien unter dem zusammenfassenden Begriff Künstliche Intelligenz (KI) aus unserer Sicht bedeuten, haben wir in diesem Artikel beschrieben.

Der „Missing Link“ und „hybride Fähigkeiten“ in Organisationen

Was fehlt, ist allerdings ein „missing link“. Nämlich die Antwort auf die Frage, wie denn diese symbiotische oder hybride Aktivität und Arbeit von Mensch und intelligenter Maschine miteinander aussehen kann und soll, und zwar so, dass jede der beiden Parteien das tut und nutzt, was sie jeweils am besten kann.

Menschen sind beispielsweise sehr gut darin, verschiedene KI Anwendungen zu entwickeln, zu trainieren und zu managen. Dadurch machen es Menschen den Maschinen und Systemen erst möglich als echte kollaborative Partner zu fungieren.

Maschinen und Systeme auf der anderen Seite können den Menschen dabei helfen, über sich und ihre natürlichen Fähigkeiten hinauszuwachsen, beispielsweise wenn es darum geht schier unfassbar große Mengen an Informationen und Daten aus Milliarden Quellen in Echtzeit zu erfassen, zu berechnen und Ergebnisse auszugeben. Maschinen und Systeme erweitern menschliche Fähigkeiten in neue Dimensionen. Oder eben auf die fünfte Stufe unserer Arbeits- und Lebenswelt.

 

Mit WeGoFive erschließen wir uns die Antwort auf die Frage, wie der „missing link“ verstanden und gestaltet werden sollte und wie traditionelle Vorstellungen von Wirtschaft, Arbeit und Unternehmen neu gedacht und neu gemacht werden sollten.

 

Um das volle Potenzial der Künstlichen Intelligenz zu erschließen müssen Unternehmen genau diese Lücke füllen und neue Rollen für Mitarbeiter definieren, indem sie neue Arten von Arbeitsverhältnissen mit und zwischen Menschen und Maschinen etablieren, indem sie traditionelle Konzepte von Management verändern und indem sie ihr eigenes Konzept von Arbeit an sich kritisch hinterfragen und ebenfalls re-definieren.

 

Dazu gehören viele Ebenen und Aufgaben und vor dem Hintergrund immer komplexerer Technologien und Prozesse auch neue Fähigkeiten in der Organisation, bei den Mitarbeitern und im Management, die wir „Hybrid Fähigkeiten“ oder „fusion skills“ nennen.

 

    • Richtiges und Intelligentes Fragen: Nur wer die richtigen Fragen auf die technisch richtige Weise stellt, kann auch die Antworte bekommen, die er braucht und die ihm nützen.

 

    • Verstärkung durch intelligente Agenten: Nur wer mit intelligenten Helfern kooperieren und interagieren kann, wird seine Fähigkeiten als Individuum und als Organisation deutlich erhöhen können.

 

    • Gegenseitiges Lernen: Nur wer KI Systeme trainieren kann und gleichzeitig aus den Ergebnissen der KI Systeme selbst lernen und sich anpassen kann, wird im Wettbewerb bestehen können.

 

    • Holistisches Mindset: Nur wer die Mensch-Maschine-Kollaboration ganzheitlich für sein Unternehmen versteht und nicht allein als instrumentelle Optimierung von einzelnen Abläufen, wird die vollen Potenziale auch realisieren können.

 

    • Zeit für Menschen: Nur wer seine Prozesse so umstellt, damit die Menschen Zeit haben sich auf Ihre spezifischen menschlichen Stärken und Fähigkeiten zu konzentrieren, wird neue Dimensionen der Produktivität und Flexibilität erreichen können.

 

    • Verantwortungsvolle Normen: Nur wer die neue Art der Mensch-Maschine-Interaktion an den Bedürfnissen der Menschen, der Gesellschaft und des Unternehmens ausrichtet, wird langfristigen und nachhaltigen Erfolg haben.

 

    • Entscheidungsfreiheit: Nur wer in Prozessen und Systemen die Unsicherheiten und Unwägbarkeiten von Künstlicher Intelligenz berücksichtigt (z.B. Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität) und hier Entscheidungsprivilegien für Menschen reserviert, wird auch die richtigen Entscheidungen treffen.

 

    • Schonungsloses Neudenken: Nur wer bereit ist, sein Verständnis von Arbeit, seine Prozesse und seine Geschäftsmodelle zu hinterfragen und konsequent anzupassen, wird exponentielle Fortschritte in allen Bereichen machen können.

„Leading Intelligence Mindset“ als neue Philosophie in Unternehmen

Diese Ebenen und Aufgaben lassen sich aus Sicht der Unternehmensführung nur mit einer entsprechenden Philosophie effektiv managen. Wir nennen diese Philosophie Leading Intelligence Mindset (LIM).

 

Es geht also in erster Linie um eine Einstellung oder ein Mindset, dass die Führung im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz und auf dem Weg in die Fünfte Phase von Unternehmen, Wirtschaft und Gesellschaft überhaupt erst möglich macht. Nur wer dieses Mindset für sich annimmt und individuell als auch in der Unternehmenskultur lebt, kann entsprechend ein Unternehmen führen und die Märkte und die weitere Entwicklung anführen (Leading).

 

Dafür ist es unabdingbar die Technologien der Künstlichen Intelligenz zu nutzen und sie anzuwenden und das auf eine intelligente Art und Weise, die es Menschen und Maschinen im Unternehmen ermöglicht, sich auf ihre ureigenen Stärken zu konzentrieren und neue Dimensionen von Leistung, Produktivität und Erfolg zu erschließen (Intelligence).

 

Auch wenn wir die exakten Antworten auf die Frage, wie die Fünfte Stufe der „Super Smart Society“ und der „Super Smart Companies“ aussieht, nicht kennen, so kennen wir doch die Prinzipien und die Grundsätze, wie die Antwort in einem explorativen und interaktiven Prozess gefunden werden kann (Mindset).

 

Also halten wir es einfach mit Antoine de Saint-Exupery, der sagte: „Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“

 

Mehr dazu in unserem Beitrag und den Ausführungen dazu.